Arbeiten mit dem Schied

Das Schied ist eines der zentralen und großartigsten Hilfsmittel in der Imkerei.

Es ermöglicht die Begrenzung des Brutraums und verhindert so zum einen ein Verhonigen des Brutraums, da die Bienen gezwungen sind, den Honig in den dafür vorgesehen Honigraum umzutragen.
Viel entscheidender ist aber die Tatsache, dass durch die Verringerung des zur Verfügung stehenden Brutraumes die darin vorhandene Bienenmasse eine höhere Bruttemperatur erreichen kann, was zur Folge hat, dass sich die Brutdauer verkürzt und somit auch die Vermehrungsrate der Varroa reduziert werden kann.

Unterstützend wirkt sich auf die Bruttemperatur auch ein ab März eingelegtes Wärmebrett aus!

Mitte März bei guter Witterung und zweistelligen Temperaturen erfolgt die Einengung des Brutraums auf die notwendige Wabenzahl. Je nach Legeleistung der Königin können das 4-5 Brutwaben (inklusive einer Futterwabe) sein und einer Drohnenwabe direkt am Schied. Die Bienen sollten auch bei Kälterückschlägen alle Waben im Brutraum vollständig besetzen können.
Im Rahmen dieser Einengung werden alte Waben und Pollenbretter aus dem Volk entnommen. Überzählige Waben mit Futterresten werden hinter das Schied gestellt, damit die Bienen jederzeit bei Bedarf darauf zurückgreifen können.

Der so gebildete Wabenkomplex wird nun im Jahresverlauf NICHT mehr verändert, lediglich erweitert. Direkt hinter das Schied kann eine Mittelwand gestellt werden, die als Erweiterungsindikator dient.


Im April erfolgt dann, sobald sich das Brutnest bis an die Randwabe ausgedehnt hat, eine erstmalige Erweiterung des Brutraums. Die notwendige Wabe wird schiedseitig zwischen Drohnenrahmen und Brutnest gestellt.
Wann erweitert werden muss, erkennt man alternativ an der (Indikator-)Mittelwand hinter dem Schied. Wenn die Bienen beginnen, diese Mittelwand auszubauen, wird sie ans Brutnest gestellt und durch eine neue Mittelwand hinter dem Schied ersetzt.

Sobald ein Honigraum aufgesetzt wird, müssen alle alten Waben hinter dem Schied entfernt werden.

Im Mai wird ggf. eine weitere Mittelwand gegeben, so dass die Bienen nun auf bis zu 6 Brutwaben + Drohnenwabe sitzen. Der Raum hinter dem Schied bleibt weiterhin komplett frei. Es wird auch keine Mittelwand mehr hinter das Schied gestellt.

Nach der Honigernte im Juli wird das Schied entfernt (oder an den Rand des Brutraumes gestellt) und der freiwerdende Raum vollständig mit Mittelwänden gefüllt, damit die Bienen diese nun ausbauen und das nun sukzessiv zu gebende Winterfutter einlagern können.

*Die Anzahl der Waben bezieht sich auf das Dadant-Maß!

 

N.B.

Eine Dadant-Brutraumwabe enthält ca. 8.000 Zellen, so dass selbst bei einer erstklassigen Königin niemals mehr als 5 oder sechs Waben + Drohnenwabe benötigt werden.

Im Zandermaß (ca. 6.000 Zellen / Wabe) sind 7 Waben + Drohnenwabe ausreichend. Eine Völkerführung auf zwei Bruträumen ist somit auch im Zandermaß aus raumtechnischen Gründen nicht notwendig!