Honig von Bienen direkt in der Innenstadt – geht das?

Auch wenn es mehr und mehr Berichte über urbane Bienenhaltung gibt, sind immer noch viele Menschen überrascht wenn man angibt, seine Bienen direkt in der Stadt zu halten.

Die gängigsten Fragen sind:

 

Hat man da überhaupt genug Platz und stören die denn keinen?

Grundsätzlich sollte man schon ein paar Quadratmeter zur Verfügung haben, aber es ist auch möglich, auf einem kleinen Balkon Bienen zu halten! Wenn man ein eigenes Grundstück hat oder gegebenenfalls auch eine Fläche anmieten kann, ist die städtische Bienenhaltung jederzeit möglich.

Wichtig ist, dass vor der Beute (Bienenstock), also dort wo die Bienen abfliegen und ankommen, eine kleine Freifläche besteht, die nicht frequentiert wird, damit die Bienen ungestört Höhe gewinnen und zu den Trachtquellen fliegen können.

Ist dies gewährleistet, können die Bienen vollkommen problemlos auch in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern gehalten werden. Auch braucht man keine Angst zu haben, dass sie die nachmittägliche Kaffeetafel im Freien stören und auf den Kuchen rumkrabbeln. Dies passiert nicht!

 

Gibt es da genug Blumen und ist der Honig nicht belastet?

Auch hier gibt es eine eindeutige und klare Antwort. Ja!

 

Vielfältige Stadtnatur:

Das Angebot für Bienen ist in der Stadt, gerade im Vergleich zu ländlichen Gegenden in denen Landwirtschaft betrieben wird, enorm vielfältig. Im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Gebieten, in denen oft kurzblühende Rapssorten oder Maiswüsten das Landschaftsbild bestimmen, können die Bienen in der Stadt mit einem lang anhaltenden Trachtangebot rechnen.

So stehen Stadtparks mit Linden, Kastanien oder Robinien als Nektarlieferanten bereit. Zudem werden die vorhandenen Balkonpflanzen angeflogen und selbstverständlich auch die Blühpflanzen in Gärten, Friedhöfen oder in den Parkanlagen.

Diese Mischung aus unterschiedlichen Quellen verleiht dem Stadthonig oft eine besondere Note.

 

Reinheit des Honigs:

Die Qualität eines Stadthonigs steht der eines Landhonigs in nichts nach!

Bienen saugen den Nektar aus frisch aufgeblühten Blüten. Die Blüte hat demnach kaum Zeit, Schadstoffe aus der Luft aufzunehmen. Außerdem verfügen Bienen über ein sehr effektives Filtersystem.

Darüber hinaus gibt es keine großflächige Anwendung mit Pestiziden, Fungiziden oder anderen Schädlingsbekämpfungsmitteln und daher auch keine Rückstände im Honig. Dies kann ihn sogar qualitativ besser machen als reinen Sortenhonig vom Land.

In völligem Gegensatz dazu stehen Rapsfelder, bei deren Bewirtschaftung im Regelfall umfassend von der chemischen Keule Gebrauch gemacht wird.